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Netzwelt-Ticker Linux schlägt Windows auf dem Mac

Linux bekommt in Südkorea eine eigene Stadt und überholt auf dem Apple Windows. E-Mails verschwinden oft auf Nimmerwiedersehen, mit Google kann man Passwörter, Lohnabrechnungen und Sozialversicherungsnummern finden, Mozart gibts umsonst im Sourround-Sound - das und mehr im Überblick.

Was passiert mit E-Mail?

Der Umgang mit E-Mail scheint für viele berufliche Anwender immer noch ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Wie eine Studie der britischen Marktforschungs-Firma Dynamic Markets Limited im Auftrag des Software-Herstellers Symantec hervorbrachte, glauben 78 Prozent der Befragten, sie selbst und nicht die IT-Abteilung müssten sich um Backups der elektronischen Post kümmern. Weit gefehlt. Allerdings zeigen sich auch auf Seiten der IT-Verantwortlichen Defizite. So lassen nur 45 Prozent auch Daten mobiler Geräte, wie etwa Laptops, sichern. Nicht einmal ein Drittel bewahrt die elektronische Kommunikation ehemaliger Mitarbeiter auf. Ein grobes Versäumnis, wie Colin Clark, Controller einer großen britischen Lebensmittel-Kette findet. Gegenüber "Infoworld"  kündigte er an, "ohne die Fakten in keine Auseinandersetzung mehr zu gehen". Schließlich würden immer mehr Absprachen und Verträge via E-Mail abgewickelt und da könne der archivierte Schriftverkehr helfen, Meinungsverschiedenheiten schnell zu klären. Also bitte: save early, save often.

Linux-City

Wie die "Korea Times"  berichtet, plant die südkoreanische Regierung eine ganze Stadt samt Universität auf Linux umzustellen. Bewerbungen werden ab nächster Woche angenommen. Allein innerhalb des laufenden Jahres sollen 4,1 Milliarden Won, entsprechend rund 3,5 Millionen Euro, in das Projekt investiert werden. Die Linux-Stadt soll als Vorbild für andere Gemeinden dienen und die Verbreitung von Open Source-Software vorantreiben.

"Dieser Test soll andere Städte und Universitäten dazu anregen, dem Vorbild zu folgen, indem er Linux als wichtiges Betriebssystem ohne technische Macken und Sicherheitsprobleme darstellt," sagte Lee Do-kyu vom südkoreanischen Ministerium für Information und Kommunikation (MIC) dem Blatt gegenüber. Als Vorbild dient den Koreanern München . Die bayerische Landeshauptstadt hat bereits 2003 beschlossen, die öffentliche Verwaltung auf Linux und andere Open-Source-Software umzustellen.

Linux schlägt Windows - auf Intel Macs

Während die Versuche, Windows auf einem der neuen Intel-Macs zum laufen zu bringen, weiterhin kläglich scheitern, vermeldet "Slashdot"  den erfolgreichen Start der Linux-Variante Gentoo auf einem Intel-iMac. Das ist nicht weiter verwunderlich, basiert Apples Mac OS X doch selbst auf einem Unix-Unterbau. Viel zu sehen gibt es dabei freilich nicht, denn bisher läuft das von einem USB-Stick gebootete Linux ohne grafische Oberfläche. Eine genaue Anleitung zum nachmachen haben die Programmierer vom Mactel-Linux-Projekt  für das Wochenende versprochen.

Apples Windows-Switch

Da hat sich einer weit hinaus gelehnt. Nach Meinung des Kolumnisten John C. Dvorak vom "PC Magazine"  wird Apple sich nicht mehr lange damit abstrampeln, Windows-Anwender zum Mac OS zu bekehren. Stattdessen werde die Firma den Umstieg auf Intel-Technologie nutzen, um Macintosh-Rechner künftig mit Windows auszuliefern. Eine interessante Theorie. Schließlich wurde bisher bevorzugt orakelt, Apple werde irgendwann keine Computer mehr bauen und sich ganz auf sein Betriebssystem konzentrieren. Aber auch diese Mutmaßungen waren bisher nicht mehr als heiße Luft und tote Fliegen.

Mozart for free

Dass 2006 das Mozart-Jahr ist und 365 Tage lang der 250ste Geburtstag des Ausnahme-Musikers zelebriert wird, dürfte sich herumgesprochen haben. Für alle, die trotzdem nicht wissen, was dieser Mozart eigentlich gemacht hat (vor allem aber für jene, die ganz genau wissen, was dieser Mozart gemacht hat), hat der dänische Radiosender DR 2 Aufnahmen von insgesamt neun Mozart-Symphonien  ins Netz gestellt. Die Musikstücke sind in Stereo und teilweise Surround-Sound als MP3-Dateien mit einer Datenrate von 256 kbit/sec ladbar. Aber bitte nicht wundern: Zur Einführung spricht Moderator Claus Johansen eine kurze Einleitung zu jedem Stück - auf Dänisch natürlich.

Was wirklich in Google steckt

Auf der RSA-Konferenz, auf der sich Spezialisten aus aller Welt über Computersicherheit austauschen, hat George Kurtz, Senior Vice President beim Antiviren-Software-Hersteller McAffee, demonstriert, dass Hacker dank Google zum Auslaufmodell werden. Über Googles Such- und Cachefunktionen könne man nämlich auch als PC-Dummie ganz bequem an vertrauliche Daten und Netzwerk-Passwörter gelangen. Wie das geht, zeigte er im Rahmen einer Präsentation, von der einige Bilder bei Silicon Valley Sleuth  zu sehen sind. Beeindruckend einfach.

Zum anbeißen schön

Zum Wochenende noch ein paar schöne Bilder  zum gucken und staunen. Ein russisches Blog demonstriert, dass man aus den kleinen Figuren, die normalerweise die Bahnhöfe von Modelleisenbahnen bevölkern, auch recht Appetitliches zaubern kann.

Nachtrag: Zwei Leser haben darauf hingewiesen, dass die leckeren Fotokunstwerke ursprünglich von zwei Künstlern stammen - deren Originalarbeiten hier  zu finden sind.