Junge Politik
Über Krautreporter bin ich auf einen Artikel gestoßen, der unter dem Titel „Jetzt sind wir dran!“ bei Zeit Online veröffentlicht wurde.
Das bemerkenswerte an diesem Artikel ist, dass er als gemeine Arbeit von (für politische Verhältnisse) jungen Mitgliedern fünf verschiedener Parteien entstanden ist. Trotzdem kann ich mich mit dem Inhalt dieses Artikels voll identifizieren.
Wie die Autoren, bin ich der Meinung, dass junge Menschen in der Politik unzureichend vertreten sind. Unser Grundgesetzt legt fest, dass der Bundespräsident mindestens 40 Jahre alt sein muss. Das mag sich damit begründen lassen, dass eine Person in dieser Position eine gewisse Erfahrung und Reife mitbringen sollte. Sollte dann aber – provokant gefragt – für die Position des Bundeskanzlers nicht vielleicht gelten, dass dieser höchstens 40 Jahre alt sein darf?
Mir geht es bei diesem Thema nicht darum, einen Streit in der Form „Junge gegen Alte“ zu befeuern. Allerdings ist es nun einmal so, dass mir zunehmenden Lebensalter und der daraus resultierenden Erfahrung sich bestimmte Denkmuster einschleifen. Das ist ein Prozess, den ich auch bei mir selbst beobachten kann, obwohl man mich im politischen Betrieb noch zu den Jungen zählen würde. Einerseits, ist diese Erfahrung positiv, weil sie einem Routine bringt und einem ermöglicht viele Dinge effizienter zu erledigen. Andererseits ist aber Routine der Feind von Innovation.
Politik hat zwei Aufgaben: Auf der einen Seite muss sie verwalten, auf der anderen Seite gestalten. Beim Verwalten ist die Erfahrung ein unschätzbarer Wert, aber beim Gestalten kann sie einem auch im Weg stehen. Deshalb glaube ich, dass wir gut beraten wären, wenn wir in Regierungen und Parlamenten mehr junge Menschen (und damit meine ich insbesondere solche im Alter zwischen 20 und 30) hätten. Dann würde die Erfahrung der Älteren mit der Innovationsfähigkeit der jüngeren kombiniert und wird hätten vielleicht eine bessere Politik.